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T(R)AUTES HEIM

Auf den Spuren der Architektur- und Designgeschichte findet man – verteilt an den überraschendsten Orten – immer wieder wunderbare Fundstücke vergangener Zeiten, die heute in neuem Glanz erstrahlen und ihre Gäste mit einer kleinen Reise in die Vergangenheit überraschen. Eines dieser Bauwerke versteckt sich – fernab des Trubels der Hauptstadt – im tiefsten Berliner Neukölln: Tautes Heim. Das Häuschen gehört zur weltberühmten Britzer Hufeisensiedlung, die von dem Architekten Bruno Taut entworfen wurde und ist damit Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die gesamte Siedlung entstand zwischen 1925 und 1930 und gilt international als Schlüsselwerk des modernen städtischen Siedlungsbaus. Tautes Heim selbst ist ein liebevoll restauriertes Reihenhaus – das Gästen nicht nur die Möglichkeit bietet, die architektonischen und soziologischen Ideale der klassischen Moderne der 1920er Jahre kennenzulernen und zu erleben, sondern auch einige Nächte im authentischen Umfeld zu verbringen. Architekturliebhaber und Designfans kommen hier voll auf ihre Kosten, denn Tautes Heim wurde mit fast allen Details, aber vor allem auch im Sinne der markanten Farbgebung Bruno Tauts – der nicht umsonst als ›Meister des farbigen Bauens‹ bezeichnet wird – in einen nahezu ursprünglichen Zustand versetzt. Passend dazu wurde das Haus komplett im Stil der 1930er Jahre möbliert. Unbedingt erwähnenswert für Entspannung und Mußestunden sind der wunderschöne Garten und die Terrasse.

Auch das Umfeld begeistert: Nur einen Steinwurf entfernt befinden sich Schloss und Gutshof Britz – umgeben von einem riesigen Garten Verantwortlich für die denkmalgerechte Instandsetzung sind der Grafiker Ben Buschfeld und die Landschaftsarchitektin Katrin Lesser. Gemeinsam hatten sie es sich zum Ziel gemacht, die ursprünglichen Vorstellungen des Architekten Bruno Taut bis ins kleinste Detail umzusetzen – das ist ihnen auf jeden Fall gelungen. Diesen Ort können sich alle Besucher der Stadt, die ein Stück echtes und authentisches Berlin mit spannenden Einblicken in die bewegte Geschichte der Stadt erleben wollen, auf ihre ›To-Visit-Liste‹ schreiben!